Lauftraining mit Hund – So klappt’s

Wer träumt nicht von einem Laufpartner, der bei jedem Wetter Lust hat rauszugehen, nicht meckert und von Natur aus extrem viel Spaß am Laufen hat? Ein Hund ist der geborene Begleiter fürs Lauftraining, denn er ist ein wahres Motivationswunder. Wir geben dir nützliche Tipps, wie du deinen vierbeinigen Freund zum perfekten Trainingspartner machst und worauf du beim Laufen mit Hund achten solltest.

Der ideale Trainingspartner

Da Hunde Langstreckentraber sind, kommt das Laufen den natürlichen Anlagen des Hundes grundsätzlich sehr entgegen. Doch nicht jeder Vierbeiner genießt ausgedehnte Läufe gleichermaßen: Während Rassen wie Dackel, Mops und Bernhardiner Schwierigkeiten mit schnellen und langen Läufen haben, sind lauffreudige Jagd- und Hütehunderassen wie der Schäferhund, Border Collie, Australian Shepherd, Husky oder Jack Russell perfekt fürs anspruchsvolle Joggen geeignet.

Wichtig ist vor allem, dass dein Hund körperlich gesund ist und nicht unter Gelenk- und Herzbeschwerden leidet – im Zweifelsfall solltest du vor Beginn des Lauftrainings den Tierarzt deines Vertrauens konsultieren. Das gilt ebenso bei übergewichtigen und älteren Hunden. Auch bei Jungtieren ist der Bewegungsapparat noch nicht stabil genug für die zusätzliche Belastung. Du solltest also mit dem Lauftraining warten, bis dein Hund ausgewachsen ist – bei Riesenrassen kann das durchaus bis zu zwei Jahre dauern.

Vorbereitung ist das A und O

Wer seinen Hund mit zum Laufen nimmt, hat doppelte Verantwortung. Damit das Lauftraining stressfrei ablaufen kann, muss der Vierbeiner bereits einen guten Grundgehorsam haben – dazu zählen eine gute Leinenführigkeit, Abrufbarkeit und Orientierung am Besitzer, damit er den zahlreichen Umweltreizen, die ihm auf der Laufstrecke begegnen, widerstehen kann. Feste Rituale helfen deinem Hund, sich auf das Lauftraining einzustimmen – das kann beispielsweise das Anlegen des Laufgeschirrs oder ein spezielles Kommando sein. Zudem solltest du darauf achten, dass dein vierbeiniger Freund nicht mit vollem Magen ins Lauftraining startet, denn gerade große Rassen sind anfällig für die sog. Magendrehung, wenn sie schnelle und hektische Bewegungen machen. Daher sollten mindestens zwei Stunden zwischen der letzten großen Hundemahlzeit und dem Laufen liegen. Gib deinem Hund vor dem eigentlichen Training die Möglichkeit, in Ruhe sein Geschäft zu erledigen und ein wenig zu schnuppern – so kannst du unnötige störende Pausen während des Laufens vermeiden. Das Trainingspensum solltest du nur langsam und Schritt für Schritt steigern, denn für ausgedehnte Langstreckenläufe fehlt auch tierischen Laufanfängern die nötige Kondition und Kraft. In jedem Fall solltest du Rücksicht auf die Bedürfnisse deines vierbeinigen Laufpartners nehmen und deine eigenen Leistungsansprüche erst einmal hintenanstellen.

Achte gut auf deinen Hund

Insgesamt birgt das Laufen mehr Gefahren für den Hund als eine gewöhnliche Gassirunde. Autos, Kinder, Fahrräder, andere Hunde – mit diesen Ablenkungen musst du während des Trainings ständig rechnen. Trotz der Dynamik des Laufens solltest du möglichst in jeder Situation Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen und deinen Hund genau im Auge behalten. Achte auf seine Körpersignale und nimmt dir genügend Zeit, die richtige Geschwindigkeit für euch beide zu finden. Auch wenn dein Hund sich nicht beschwert, solltest du ihm von Zeit zu Zeit eine Pause gönnen. Deutliche Anzeichen einer drohenden Überlastung sind schnelles und starkes Hecheln, Verweigern, Lahmen, eine tiefrot verfärbte Zunge, blasse Mundschleimhäute und extrem zurückgezogene Lefzen. Aufgrund ihrer geringen Anzahl an Schweißdrüsen und ihres mehr oder minder dichten Fells kommen Hunde viel schlechter mit Hitze zurecht als wir Menschen. Daher solltest du das Lauftraining an warmen Tagen auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen und immer ausreichend Flüssigkeit für deinen tierischen Laufpartner dabeihaben.

Die ideale Laufstrecke

Wer seinen Hund das erste Mal zum Laufen mitnimmt, sollte ein ruhige Strecke in reizarmer Umgebung wählen, damit sich das Tier ohne permanente Ablenkung vollkommen auf das Training konzentrieren kann. Im Sommer nimmst du idealerweise eine Strecke, die an einem See oder Bach vorbeiführt und gönnst deinem Hund so eine willkommene Erfrischung. Bedenke auch, dass dein Vierbeiner keine Hightech-Laufschuhe trägt so wie du, sondern auf ungedämpften und ungeschützten Sohlen unterwegs ist. Wenn du deinem Hund einen Gefallen tun willst, wählst du also eine Strecke mit pfotenfreundlichem Untergrund wie Waldboden, Wiese oder Sand.

Auf hartem Asphalt und Schotter können sich empfindliche Hundepfoten schnell wundlaufen, dasselbe gilt im Winter für gesalzene und gestreute Wege. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, verpasst seinem Liebling ein Paar Hunde-Booties, die die Pfoten wie Schuhe schützen. Da nicht alle Vierbeiner die tierischen Treter mögen, kannst du alternativ auch Pfotenbalsam verwenden, um die sensiblen Pfötchen bei jedem Run optimal zu schützen und zu pflegen.

Die richtige Ausrüstung fürs Lauftraining

Wenn du regelmäßig mit deinem Hund Laufen gehst, solltest du statt eines gewöhnlichen Halsbands ein Brustgeschirr verwenden, das den Zug vom Hals des Hundes nimmt, sodass die Halswirbel nicht durch abrupte Bewegungen geschädigt werden können. Eine spezielle Laufleine mit Expander dämpft dabei ruckartige Bewegungen und Richtungswechsel deines Hundes ab. Du kannst sie an einem gepolsterten Bauchgurt befestigen, der dir die nötige Hand- und Armfreiheit für eine ergonomische Bewegung des Oberkörpers gibt. Bedenke außerdem, dass dein Hund beim Laufen im Dunkeln für andere Verkehrsteilnehmer genauso gut sichtbar sein muss wie du selbst – hier können Reflektoren Abhilfe schaffen.

Wenn du diese Tipps beherzigst und etwas Geduld für deine tierische Laufbegleitung mitbringst, sollte einer wunderbaren sechsbeinigen Lauffreundschaft nichts mehr im Weg stehen!

Bildquelle: Hoka One One